"Das Manifest der Klasse Schlingensief @Braunschweiger Zeitung u. Salzgitter Zeitung
….."Performance vor leeren Stuhlreihen
Am nächsten dran an Schlingensiefs performativen Ansatz ist Kalle von Karl. Der 44-Jährige sitzt hinter Glas in einem Seitenraum der Halle und hält eine Pressekonferenz ab, vor leeren Stuhlreihen, im Vordergrund ein Tisch mit Häppchen. Laut Handout gibt er das Ende seiner zwölfjährigen Performance „4333 Tage“ bekannt, begonnen im Oktober 2008, als er sich von Schlingensief losgesagt habe, nach einer Zeit intensiver Mitarbeit an seinen Projekten.
Der Performance-Titel verweist auf das Paradoxon von John Cages tonloser Komposition „4,33“. Kalle von Karl erklärt, Schlingensief habe trotz der Lossagung in ihm „weitergewuchert“. Ansonsten gibt er kommunikationstheoretische Betrachtungen zum Besten, gerichtet an die leeren Stuhlreihen hinter der Glasscheibe und aufgeschnappt von den vorbeiflanierenden Ausstellungsbesuchern davor. Ein tragikomisches Sinnbild des Ringens um Bedeutung und der Randständigkeit der Kunst, düster übertitelt mit „Nachrichten aus dem Kellerloch“, in Anspielung auf den Entführungsfall Natascha Kampusch."…..
Florian Arnold / Braunschweig, BZ


